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Natürlichen Heilmittel in der Pflege
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Symbolbild

Natürliche Heilmittel können in der häuslichen Pflege von Angehörigen vielfältig eingesetzt werden. Sie verbessern das Wohlbefinden, beugen gesundheitlichen Problemen vor, lindern Beschwerden und unterstützen die Heilung.

Heilpflanzen regen die Selbstheilungskräfte an. Sie stimulieren den Stoffwechsel und bringen das Herz-Kreislauf-System auf Trab. Meist werden Heilpflanzen in der häuslichen Pflege begleitend zur klassischen medizinischen Behandlung und Pflege angewendet. Sprechen Sie gerne mit unserem Apotheken-Team, wir beantworten Ihnen Fragen zu möglichen Wechsel- und Nebenwirkungen.

Häusliche Pflege: Sanft helfen

Ob Magen-Darm-Beschwerden, Erkältung oder Unwohlsein: die folgenden Tipps lindern leichte Beschwerden. Alles, was Sie für die Anwendung brauchen, erhalten Sie bei uns in der Delphinen Apotheke .

Damit der Pflegebedürftige wieder besser isst, bieten Sie ihm vor dem Essen einen Tee aus je einem halben TL Wermutkraut, Tausendgüldenkraut und/oder Schafgarbenkraut an. Die Bitterstoffe dieser Heilpflanzen regen auf natürliche Weise den Appetit an. Überbrühen Sie die Kräuter mit 100 ml heißem Wasser und lassen Sie den Tee höchstens 5 bis 10 Minuten ziehen, weil er sonst zu bitter wird. Durch die Zugabe von Pfefferminzblättern kann der Geschmack verbessert werden. Der Tee sollte in kleinen Schlucken 15 bis 30 Minuten vor dem Essen getrunken werden.

Fertige Mischungen von Bitterstoffen erhalten Sie bei uns in der Delphinen Apotheke in Form von Tropfen, die vor dem Essen eingenommen werden. Bieten Sie zudem mehrmals kleinere Mahlzeiten an, die Sie ansprechend anrichten.

Achtung: Verwenden Sie Heilpflanzen mit Bitterstoffen nicht, wenn Erkrankungen der Galle bestehen oder Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwüre vorliegen. Hält der Appetitmangel an, wenden Sie sich an den behandelnden Arzt.
Blähungen sind sehr unangenehm und können starke Bauchschmerzen verursachen. Bieten Sie bei der häuslichen Pflege zwischen den Mahlzeiten krampflösende und entblähende Tees an. Zum Beispiel aus zerstoßenen Samen von Anis, Fenchel und Kümmel. Zu den Mahlzeiten helfen Heilpflanzen wie Pfefferminz-, Melisse- oder Kamillentee.

Zusätzlich können Sie den Bauch mit Kümmelöl einreiben. Vermischen Sie dafür einige Tropfen ätherisches Kümmelöl aus Ihrer Apotheke mit Oliven- oder Mandelöl im Verhältnis 1:10. Wärmen Sie dann das Öl in Ihren Handflächen an und massieren Sie es mit sanftem Druck für 5 Minuten im Uhrzeigersinn in der Form eines Fragezeichens um den Bauchnabel herum ein. Das bringt die unangenehme Luft „nach unten“. Fragen Sie zwischendurch immer wieder nach, ob die Anwendung angenehm ist. Auch eine Wärmflasche wirkt entspannend.

Achtung: Wenden Sie sich umgehend an den behandelnden Arzt, wenn die Bauchdecke sehr hart und angespannt ist, starke Bauchschmerzen auftreten oder Blut im Stuhl zu sehen ist.
Zwiebelsaft wirkt schleimlösend, abschwellend und desinfizierend. Geben Sie dazu 1 bis 2 klein geschnittene Zwiebeln in ein Schraubglas mit Deckel. Vermengen Sie die Zwiebelstücke mit 1 bis 2 EL Honig oder Kandiszucker und lassen die Mischung über Nacht ziehen. Den so entstandenen Saft seihen Sie durch ein Sieb. Für den Geschmack kann man etwas Zitronensaft hinzugeben. Bieten Sie den Saft löffelweise über den Tag verteilt an. Dieser Sirup hält sich im Kühlschrank in einem verschlossenen Glas 4 bis 5 Tage. Gut ist die Mischung täglich frisch zuzubereiten, dann bilden sich keine Keime. Auch Hustentee mit Thymian aus der Apotheke wirkt zusätzlich schleimlösend. Zudem erleichtert er das Abhusten.

Achtung: Treten zusätzlich Fieber, Schmerzen oder Atemnot auf oder sehen Sie Blut im Auswurf, wenden Sie sich umgehend an den behandelnden Arzt.
Die Haut älterer Menschen wird dünner und weniger elastisch. An Armen und Beinen ist sie oft sehr trocken. Das kann zu Schuppen, Hautrissen und starkem Juckreiz führen. Um die natürliche Hautbarriere zu unterstützen, reiben Sie die Haut täglich mit einer reichhaltigen Lotion ein. Zum Beispiel mit Mandel- oder Jojobaöl.

Bei Juckreiz helfen Auflagen aus starkem schwarzem Tee. Brühen Sie dafür 2 bis 3 Beutel mit 200 ml kochendem Wasser auf. Lassen Sie dann den Tee mindestens 10 Minuten ziehen und abkühlen. Tränken Sie nun eine Mullkompresse oder ein Baumwolltuch mit dem Tee. Vorsichtig ausdrücken und die feuchte Auflage für einige Minuten auf die betroffenen Stellen legen. Danach die Haut mit einer Feuchtigkeitslotion einreiben. Ebenfalls juckreizstillend sind Umschläge mit Essigwasser. Mischen Sie dafür 2 EL Apfelessig mit einer kleinen Tasse lauwarmem Wasser.

Achtung: Ist die Haut verfärbt oder entdecken Sie Blutergüsse, Wunden, Druckstellen oder Blutungen, wenden Sie sich möglichst bald an den behandelnden Arzt.
Ist die Mundschleimhaut trocken, entstehen Probleme beim Schlucken. Um Mundtrockenheit zu verhindern und den Speichelfluss wieder anzuregen, frieren Sie mit Wasser verdünnten Zitronensaft oder den Lieblingssaft zu Eiswürfeln und geben Sie diese zum Lutschen. Achten Sie darauf, dass die Raumluft nicht zu trocken ist. Sie können auch das ätherische Öl der Zitrone in der Raumluft verteilen: Dafür 2 Tropfen Zitronenöl auf ein Taschentuch geben und ins Zimmer legen, damit sich der Duft verbreitet.

Wenn die Mundschleimhaut Borken aufweist, lassen sich diese mit einer täglichen Mandelöl-Spülung entfernen. Dafür wird 1 EL Mandelöl im Mund verteilt und anschließend wieder ausgespuckt. Ist das nicht möglich, träufeln Sie einige Tropfen Mandelöl auf die Zunge oder geben Sie das Öl mit einem Tupfer oder den Ecken eines frischen Waschlappens vorsichtig auf die Schleimhaut. Auch Zungenbelag lässt sich mit etwas Öl besser entfernen.

Achtung: Wenn Schmerzen oder Beschwerden beim Schlucken auftreten und das Trinken immer schwerer fällt, fragen Sie den behandelnden Arzt.
Gegen Übelkeit und Unwohlsein träufeln Sie 2 Tropfen ätherisches Pfefferminzöl auf ein Taschentuch und halten Sie es dem Pflegebedürftigen zum Riechen direkt unter die Nase. Wenn ihm das unangenehm ist, legen Sie das Tuch ins Zimmer, damit sich der Duft ausbreiten kann. Zusätzlich hilft Ingwertee gegen Übelkeit. Schneiden Sie dazu 2 bis 3 cm frischen Ingwer mit Schale in kleine Stücke und brühen Sie diese mit 150 ml Wasser auf. Lassen Sie den Tee 10 Minuten ziehen. Achten Sie darauf, dass er möglichst schluckweise getrunken wird.

Achtung: Ingwer nicht bei Pflegebedürftigen anwenden, die einen säureempfindlichen Magen oder Gallensteine haben. Wird Ingwer länger in sehr hoher Dosis eingenommen, kann das die Blutgerinnung, den Blutdruck und den Blutzuckerspiegel beeinflussen.
Eine Verstopfung besteht, wenn weniger als dreimal in der Woche Stuhl abgesetzt wird, der zudem häufig sehr hart ist. Um die Verdauung anzuregen, können Sie bei der häuslichen Pflege Flohsamenschalen einsetzen: Verabreichen Sie jeden Morgen einen Teelöffel Flohsamenschalen mit mindestens 200 ml Wasser oder verdünntem Saft. Lassen Sie die Mischung vor dem Trinken 10 Minuten quellen. Es ist auch möglich, Flohsamen in Joghurt zu verabreichen. Danach lassen Sie noch 2 Gläser Wasser nachtrinken, damit die Flohsamenschalen quellen können und nicht blähend oder verstopfend wirken.

Achtung: Damit die Wirkung von Medikamenten nicht verzögert wird, geben Sie die Flohsamenschalen etwa 1 Stunde vor oder nach deren Einnahme. Treten starke Bauchschmerzen auf oder fühlt sich die Bauchdecke hart und aufgedunsen an, wenden Sie sich an den behandelnden Arzt.

Die Anwendung besprechen

Wenn Sie Hausmittel oder Heilpflanzen nutzen möchten, stimmen Sie die Anwendung mit der pflegebedürftigen Person ab. Besprechen Sie zuvor, ob und wie ein Mittel eingesetzt wird. Wenn der Pflegebedürftige die Anwendung als unangenehm empfindet oder sie nicht fortsetzen möchte, achten Sie den Wunsch und brechen Sie ab.

Hochwertige Öle

Hochwertige ätherische Öle erhalten Sie bei uns in der Apotheke. Um zu testen, wie die Haut Ihres pflegebedürftigen Angehörigen auf das Öl reagiert, verreiben Sie vorsichtig einen Tropfen vermischt mit ein wenig Oliven- oder Mandelöl in seiner Ellenbogenbeuge. Wird es nicht vertragen, zeigen sich Hautreizungen in der Regel innerhalb einer Stunde.

Stefan Schönborn,

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1) Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
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